160926-4-K Polizeipräsident bilanziert: Beschämendes Auftreten von Kölner Fußball-Chaoten
Filzengraben - 26.09.2016Im krassen Gegensatz zur sportlichen Entwicklung
"ihres" 1. FC Köln auf dem Rasen und demzufolge auch in der
Fußball-Bundesliga-Tabelle hat wiederholt das Auftreten zahlreicher
Kölner Störer anlässlich der Begegnung mit RB Leipzig am Sonntag (25.
September) gestanden. Bereits vor dem - aufgrund dessen verspäteten -
Anpfiff gegen 17.45 Uhr richtete sich die Aggression der
Krawallmacher sowohl gegen Angehörige der Gästeszene und deren
Fahrzeuge als auch eingesetzte Polizisten. Ein Beamter wurde
erheblich verletzt.
Als gegen 16 Uhr der Gäste-Mannschaftsbus aus der Innenstadt - wo
er bereits vor dem Hotel mit Eiern beworfen worden war - das
RheinEnergieSTADION erreichte, wurde ihm die Einfahrt in die dortige
Tiefgarage durch circa 270 Kölner "Fans" schlagartig und vehement
verwehrt. Der Bus wurde daraufhin unter polizeilicher Begleitung zu
einem anderen Eingang umgeleitet, damit die Leipziger Delegation
unbehelligt ins Stadion gelangen konnte. Circa 200 Kölner Störer
reagierten auf die veränderte Situation, indem sie nun versuchten,
den alternativen Stadion-Zugang zu stürmen. Unter Schlagstock- und
Pfefferspray-Einsatz durch eingesetzte Bereitschaftspolizeikräfte
musste eine direkte Konfrontation mit den Gästen unterbunden werden.
Im Verlauf dieser Auseinandersetzung wurde ein Polizist zeitweise von
mehreren Angreifern umringt, geschlagen und getreten. Der Beamte
verbleibt infolgedessen für eine Woche dienstunfähig. Gleichzeitig
kam es zu mehreren Raubdelikten im Stadionumfeld mit dem Ziel,
Eintrittskarten oder auch einen Leipziger Fan-Schal zu erbeuten. Ein
Kölner, der sich Zutritt zum Gästebereich verschafft hatte, wurde
gegenüber dem Sicherheitsdienst laut und handgreiflich. Zur
Unterstützung mussten Polizeikräfte entsandt werden. Demgegenüber
verlief die Begleitung der Leipziger Fanszene vom Gästeparkplatz aus
sowie deren Einlasskontrollen ohne besondere Vorkommnisse.
Während des Spiels zerstachen unbekannte Täter auf dem
Gästeparkplatz an sieben Kleinbussen die Reifen. Auch in der
Nachspielphase machte die Kölner Problemszene ihr massives
Aggressionspotential weiterhin deutlich: Nach dem Abpfiff versuchten
insgesamt circa 100 Kölner Störer in Richtung Gästeblock
durchzubrechen. Auch dieses Vorhaben konnte nur durch Schlagstock-
und Pfefferspray-Einsatz der Polizeikräfte vereitelt werden. Diese
legten im Anschluss insgesamt 16 Strafanzeigen wegen Raubes,
Widerstands, Landfriedensbruchs, Körperverletzung und
Sachbeschädigung vor.
Polizeipräsident Jürgen Mathies hierzu: "Es ist sehr bedauerlich,
dass der erfolgversprechende Start des 1. FC Köln in die Saison durch
das beschämende Auftreten dieser Straftäter überschattet wird. Durch
die wiederholten gewalttätigen Angriffe von Kölner Fußball-Chaoten
auf Gäste und Polizisten wird nicht nur das Ansehen des FC, sondern
auch dasjenige der Stadt Köln mit Füßen getreten. Die Polizei Köln
wird konsequent gegen diese Gewalttäter vorgehen, nicht zuletzt zum
Schutz der zahlreichen echten FC-Fans."
Zumal Polizisten der Bereitschaftspolizei bereits am Samstag (24.
September) ähnlich üble Erfahrung mit - in diesem Falle Gäste-"Fans"
des Wuppertaler SV - machen mussten: In der Innenstadt traten diese
einem Polizisten in den Bauch und schlugen ihn mehrfach gegen den
Kopf. Nach Abpfiff des Regionalliga-Spiels gegen den 1. FC Köln II im
Franz-Kremer-Stadion um 15.50 Uhr hatten Wuppertaler Chaoten einen
vom FC angemieteten Shuttlebus, der sie zum Bahnhof Köln-Messe-Deutz
fahren sollte, unvermittelt beschädigt und am
Filzengraben gestoppt.
Ausgestiegene Störer gingen dort auf eingesetzte Beamte los. Unter
Einsatz von Pfefferspray mussten die Aggressoren in den Bus
zurückgetrieben werden. Für die verbleibende Fahrtstrecke mussten
Polizeikräfte im Bus mitfahren. Am Deutzer Bahnhof wurden die
Personalien der Tatverdächtigen in Zusammenarbeit mit dort
bereitgestellten Kräften der Bundespolizei festgestellt. Neun
Strafanzeigen wegen Widerstandes, Körperverletzungen, Beleidigungen,
Landfriedensbruchs und Sachbeschädigungen wurden vorgelegt. (cg)
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